Übersicht aller Schritte

Legende:

  • Politik und Verwaltungshandeln zur Steuerung der Wärmeplanung
  • Technische Schritte auf dem Weg zum Wärmeplan
  • Beteiligung lokaler Akteurinnen und Akteure sowie der Bürgerschaft

Schritt 6: Den Plan verstetigen und evaluieren

Netzwerkstruktur verstetigen und Kooperationen anbahnen – effiziente Umsetzung durch kontinuierliche Einbindung von Akteurinnen und Akteure

Zusammen mehr erreichen: Kontinuierliche Einbindung aller Beteiligten für den Erfolg

Eines ist klar: Um die Wärmebedarfsreduktion voranzutreiben und konkrete Maßnahmen der Wärmeversorgung erfolgreich umzusetzen, benötigen Kommunen Unterstützung. Daher ist es umso wichtiger, über den gesamten Prozess hinweg den Draht zu den zentralen Akteurinnen und Akteuren aufrechtzuerhalten – im besten Fall über die Projektgruppe, in der neben der Kommune Energie- und Wirtschaftsunternehmen sowie zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteuren aktiv sind. Kommunen können in dieser Phase zum Beispiel aus der Projektgruppe heraus ein Netzwerk gründen, das sich um die Umsetzung kümmert. Wichtig für den Erfolg ist eine enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten

Starten Sie Ihre kreisübergreifende und interkommunale Kooperation

Bei einigen Maßnahmen ist es sinnvoll, interkommunale Kooperationen anzustoßen – zum Beispiel bei Rohstoffen für Biogasanlagen oder Flächen für erneuerbare Energien. Oft reichen eigene Ressourcen für größere Blockheizkraftwerke (BHKW) nicht aus, sodass Kommunen über eine Kooperation über die Kreisgrenze hinaus nachdenken sollten.

Wichtig zu beachten: Kurze Anfahrtswege der Brenn- und Gärstoffe wirken sich positiv auf die Kosten und die Treibhausgas-Bilanz aus. Insbesondere für Stadt-Land-Beziehungen kann eine kommunenübergreifende Zusammenarbeit sinnvoll sein, wenn beispielsweise ländliche Kreise die Städte beliefern. Zudem verteilt sich das Risiko auf mehrere Kommunen.

Tipps für die Gründung eines Netzwerks

Die Gründung eines Netzwerks für die kommunale Wärmeplanung erfordert klare Ziele und eine strukturierte Vorgehensweise. Wichtige Schritte umfassen die Festlegung von SMART-Zielen, die Schaffung von Anreizen für alle Beteiligten sowie die Klärung von Herausforderungen und räumlichen Grenzen. Darüber hinaus müssen Finanzierung und Leitlinien frühzeitig definiert werden, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewährleisten.

  1. Ziele festlegen:
    Diese sollten SMART sein, also spezifisch, messbar, aktionsorientiert, realistisch und terminiert.
  2. Anreizstruktur für Beteiligte schaffen:
    Alle Teilnehmenden müssen einen Nutzen aus der Mitgliedschaft ziehen – zum Beispiel durch Zugang zu Daten oder die Aussicht auf gemeinsame Aktivitäten.
  3. Herausforderungen klären:
    Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung? Welche Stolpersteine sind zu erwarten? Wie kann darauf reagiert werden?
  4. Räumlichen Zuschnitt bzw. Grenzen des Netzwerks klären:
    Wer wird angesprochen? Wer nicht? Das Netzwerk darf nicht zu groß sein, da es sonst nicht mehr handlungsfähig ist. Es sollte an ein konkretes Projekt gebunden sein. Auf diese Weise kann das Netzwerk nur eine Kommune, aber auch darüberhinausgehend Nachbarkommunen oder den Kreis betreffen.
  5. Finanzierung klären:
    Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welche Organisationsform ist geeignet – ein loses Netzwerk oder ein Verein? Wer übernimmt die „Kümmerer“-Rolle, koordiniert also die Treffen, legt die Tagesordnung fest und behält den Überblick über weitere Netzwerkaktivitäten?
  6. Leitlinien festlegen:
    Welche Leitlinien will sich das Netzwerk geben? Sie legen die Regeln der Zusammenarbeit fest, beispielsweise den Umgang mit Konkurrenzsituationen. Als Inspiration können die bereits bestehenden Leitlinien für das Netzwerk Bioenergie-Regionen dienen.

    Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 2015. Quelle: Beermann, J.; 2017

Wer ist für welche Aufgabenstellung gefragt?

Icon Projektgruppe und Steuerungsgruppe

Projektgruppe und interne Steuerungsgruppe:

  • Projektgruppe: Koordiniert und bündelt die Aktivitäten aller Beteiligten auf operativer Ebene, moderiert und vernetzt die Akteurinnen und Akteure kontinuierlich
  • Interne Steuerungsgruppe: Lenkt strategisch, gibt Prioritäten und Ziele vor, genehmigt Maßnahmen und sorgt für die politische Verankerung der Kooperationen
Icon externe Akteurinnen und Akteure

Externe Akteurinnen und Akteure:

  • Gewinnen Stakeholder als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und fördern die Gründung neuer Partnerschaften
  • Informieren über neue Entwicklungen und eigene Aktivitäten, die auf die Ziele des Wärmeplans einzahlen

Handlungsempfehlung

  • Gründen Sie ein Netzwerk, um die Wärmeplanung zu verstetigen

  • Prüfen Sie interkommunale und kreisübergreifende Kooperationen, um Ressourcen zu sparen und Synergien nutzen

  • Halten Sie die Bürgerschaft informiert (z. B. durch Einbindung von Vereinen und Bürgerenergiegenossenschaften)