Übersicht aller Schritte

Legende:

  • Politik und Verwaltungshandeln zur Steuerung der Wärmeplanung
  • Technische Schritte auf dem Weg zum Wärmeplan
  • Beteiligung lokaler Akteurinnen und Akteure sowie der Bürgerschaft

Schritt 1: Grundlagen schaffen

Projektgruppe einrichten und Bürgerschaft informieren – gut beraten durch breite Stakeholderbeteiligung

Gut beraten durch eine breite und frühzeitige Akteursbeteiligung

Die Einbindung relevanter Akteurinnen und Akteure ist wesentlich für den Erfolg der kommunalen Wärmeplanung. Dazu gehören die kontinuierliche Beteiligung politischer Gremien sowie die Beteiligung der Bürgerschaft. Insbesondere externe Akteurinnen und Akteure, wie Energieversorger sollten frühzeitig mit in den Prozess einbezogen werden. Nur durch eine starke Zusammenarbeit aller Beteiligten können langfristige Ziele erreicht und die Wärmewende erfolgreich umgesetzt werden.

Schaffen Sie die Grundlage für die Wärmeplanung mit einer Projektgruppe

Wichtige Daten für die kommunale Wärmeplanung sind oft nicht öffentlich zugänglich, sondern liegen bei Unternehmen, Energieversorgern oder Wohngenossenschaften. Daher empfiehlt es sich, eine permanente Projektgruppe mit relevanten (externen) Akteurinnen und Akteuren einzurichten. Sie unterstützt beim Erstellungsprozess und der Umsetzung des Wärmeplans.

Um Daten für eine effiziente Wärmeplanung zu gewährleisten, ist es entscheidend, den aktuellen und zukünftigen Wärmeverbrauch in der Kommune zu kennen und mögliche Reduktionsmaßnahmen zu identifizieren. 

Die Projektgruppe sollte folgende Schwerpunkte bedenken:

  1. Aktueller und zukünftiger Wärmeverbrauch: Wie viel Wärme verbrauchen die Haushalte, öffentlichen Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen in der Kommune zurzeit und in Zukunft?
  2. Reduktionsmöglichkeiten: Wie kann der Wärmebedarf in der Kommune reduziert werden?
  3. Vorhandene Infrastruktur: Welche Infrastruktur ist bereits vorhanden, um Wärme zu erzeugen und zu verteilen?

Ziele der Projektgruppe

  • Unternehmen, Energieversorger oder Wohngenossenschaften steuern eigene Datenbestände in aggregierter Form bei
  • Bestehende Strategien und Fachwissen werden systematisch in die Wärmeplanerstellung eingebunden
  • Erfahrungswerte werden bestätigt, ggf. mit berechneten oder geschätzten Kennzahlen
  • Umfassende Beteiligung der Stakeholder
  • Evaluierung und Anpassung der entwickelten Maßnahmen für die Erreichung der Zielszenarien
  • Strukturelle Begleitung der Umsetzung des Wärmeplans auch nach Verabschiedung

Eine Projektgruppe hilft also, die praktische Relevanz und Umsetzbarkeit des Wärmeplans so umfassend wie möglich sicherzustellen. Je nach Projekt nennt sich dieses Gremium auch Lenkungskreis oder Steuerungskreis.

Binden Sie politische Gremien und die Bürgerschaft ein

Politische Gremien und die Bürgerschaft müssen kommunalen Vorhaben mittragen. Konzepte und Maßnahmen werden eher unterstützt, wenn der Informationsfluss regelmäßig erfolgt und das Vorhaben nachvollzogen wird.

Als Kommune haben Sie die Chance, durch eine strategische Öffentlichkeitsarbeit und aktive Bürgerbeteiligung die Entwicklung eines erfolgreichen kommunalen Wärmeplans maßgeblich zu gestalten. Unser Online-Leitfaden Bürgerbeteiligung in der kommunalen Wärmeplanung informiert Sie über Chancen und Herausforderungen der Bürgerbeteiligung. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die Inhalte und das Zeitmanagement für die Öffentlichkeitsarbeit. Sie bekommen zudem wichtige Tipps und Vorlagen, die Sie für Ihren Beteiligungsprozess nutzen können.

Schauen Sie hier in den Leitfaden für Ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Erläutern Sie, warum eine Wärmeplanung der Zukunftssicherung dient. Die Wärmewende kann das Abhängigkeitsrisiko von Preissteigerungen und unkalkulierbaren variablen Kosten fossiler Wärmeversorgung verringern.

Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wo steht die Kommune heute?
  • Ist sie auf einem guten Weg?
  • Welche Ziele verfolgt die Kommune?
  • Welche Wärmereduktion ist durch Effizienzmaßnahmen möglich?
  • Welche Potenziale sind vorhanden?
  • Wie kann der restliche Energiebedarf gedeckt werden?

Optimieren Sie Ihre Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Neben der Einrichtung einer Projektgruppe ist es sinnvoll, alle politischen Gremien über die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans zu informieren. Pressematerial sollte für die öffentliche Berichterstattung bereitgestellt werden. Ziel ist es, Interesse bei den lokalen Akteurinnen und Akteuren sowie der Bürgerschaft zu wecken.

Mithilfe einer Akteursanalyse binden Sie die relevanten Beteiligten ein

Die Beteiligung wichtiger Akteurinnen und Akteure erhöht die Qualität der kommunalen Wärmeplanung, weil so eine breite Akzeptanz und eine zügige Umsetzung sichergestellt wird. Zudem ermöglicht dies, dass die Planung fachkundig erfolgt und externe Akteurinnen und Akteure ihre Interessen vertreten können. Für die Öffentlichkeit trägt die Beteiligung zur Transparenz bei und bietet die Möglichkeit zur Mitwirkung. Das ist wichtig, weil Bürgerinnen und Bürger die Wärme verbrauchen und selbst aktiv Eigentum modernisieren sollen.

Die Anzahl der zu beteiligenden Akteurinnen und Akteure hängt von vielen Faktoren ab. Fragen Sie zum Beispiel:

  • Welche Infrastruktur ist vorhanden?
  • Welche lokale Wirtschaft gibt es?
  • Welche aktiven Bürgerinitiativen oder Vereine gibt es?
  • Welche Genossenschaften sind relevant?

Eine Akteursanalyse ist zu Beginn des Prozesses ein wichtiger Schritt. Sie ermöglicht zum Beispiel eine Aussage zu Chancen und Herausforderungen, die sich durch divergierende Interessenslagen der Stakeholder für den weiteren Prozess ergeben. So können Sie frühzeitig mögliche Stolpersteine aus dem Weg räumen.

Aktivieren Sie frühzeitig externe Akteurinnen und Akteure Ihrer Wärmeplanung

Akteurinnen und Akteure Ihrer Kommune können Sie als Unterstützung hinzuziehen. Sie können auch ein Netzwerk gründen und damit die Zusammenarbeit fördern.

Akteurinnen und Akteure

Wer übernimmt welche Aufgabe?

Icon Projektgruppe und Steuerungsgruppe

Interne Steuerungsgruppe:

  • Führt eine Akteursanalyse durch und gründet Projektgruppe.
Icon Politische Entscheidungstragende

Politische Entscheidungstragende:

  • Nehmen an den Veranstaltungen teil und zeigen Interesse an dem Thema
  • Zeigen Unterstützung und werben für das Projekt
Icon externe Akteurinnen und Akteure

Externe Akteurinnen und Akteure:

  • Nehmen an den Veranstaltungen teil und zeigen Interesse an dem Thema
  • Bringen Expertise in Projektgruppe ein (z.B. zu Daten)
Icon Bürgerinnen und Bürger

Bürgerinnen und Bürger:

  • Beteiligen sich am Kick-off
  • Erhalten nötige Informationen und erlangen Grundverständnis zur Wärmeplanung (z.B. Vorteile, Ziele)

Handlungsempfehlung

  • Identifizieren Sie mögliche Hindernisse und treibende Kräfte in Ihrer Kommune. Erarbeiten Sie eine Strategie, wie Sie diese überwinden oder nutzen können.

  • Gehen Sie auf die Bürgerinnen und Bürger zu und seien Sie während des gesamten Wärmeplanungsprozesses transparent (z. B. bezüglich des Mitwirkungsgrades) in der Kommunikation.

  • Verdeutlichen Sie der internen Steuerungsgruppe, dass eine frühzeitige Beteiligung von internen und externen Stakeholdern sinnvoll ist.

  • Planen Sie die Auftaktveranstaltung sowie alle weiteren Veranstaltungen sorgfältig und informieren Sie frühzeitig, um Beteiligte für Ihr Vorhaben zu gewinnen.

  • Teilen Sie Informationen offen, um Vertrauen aufzubauen und mögliche Hindernisse in der Umsetzungsphase zu vermeiden.

  • Beauftragen Sie Fachleute mit der Organisation größerer Veranstaltungen. Insbesondere bei öffentlichen Veranstaltungen mit Bürgerinnen und Bürgern.