Übersicht aller Schritte

Legende:

  • Politik und Verwaltungshandeln zur Steuerung der Wärmeplanung
  • Technische Schritte auf dem Weg zum Wärmeplan
  • Beteiligung lokaler Akteurinnen und Akteure sowie der Bürgerschaft

Schritt 4: Zielszenarien entwickeln

Wärmeversorgungsgebiete und Zielszenarien abwägen - Szenarien sind ein Gemeinschaftswerk

Szenarien sind ein Gemeinschaftswerk

Größere Wärmeabnehmende, Investorinnen und Investoren sowie die lokale Energiebranche sind wichtige Stakeholder für die Entwicklung von Potenzialen, Szenarien und Kriterien eines Wärmeplans. Idealerweise haben Sie diese als Kommune bereits vorher für die Mitarbeit in der Projektgruppe gewonnen. 

Falls dies noch nicht geschehen ist, holen Sie sie zur Szenarien-Bewertung mit ins Boot. Eine frühzeitige Einbindung dieser Stakeholder bringt einen wesentlichen Mehrwert, da sie wertvolles Wissen über die lokale Netzwerkentwicklung, den aktuellen Sanierungsstand sowie geplante Maßnahmen besitzen.

Dieses Wissen kann entscheidend dazu beitragen, die Realisierbarkeit und Effizienz der entwickelten Szenarien zu verbessern. Beispielsweise kann, wenn bereits bekannt ist, dass Glasfaserkabel verlegt werden, gleich die Verlegung von Leerrohren für zukünftige Bedarfe mit eingeplant werden.

Nutzen Sie lokale Expertise für eine realistische Planung

Die Szenarien beruhen lediglich auf Schätzungen. Lokale Akteurinnen und Akteure kennen die Entwicklungen vor Ort oft besser und können durchgeführte Schätzungen bewerten. Sie ordnen ihre Realisierbarkeit ein.

Deshalb ist die Einbindung der Akteurinnen und Akteure wichtig. Dafür können Workshops oder runde Tische durchgeführt werden, zum Beispiel über TÖB-Termine (Träger Öffentlicher Belange) oder Einzelgespräche. Nutzen Sie dafür vorhandene Dokumente, Daten und Schätzungen zu den Szenarien.

Diskutieren und bewerten Sie zusammen

Nachdem Sie die Szenarien gemeinsam diskutiert und bewertet haben, sollten die Szenarien über die Projektgruppe hinaus besprechen. Das sind weitere Expertinnen und Experten, beispielsweise aus den Wirtschafts- und Sozialverbänden, aber auch Bürgerinnen und Bürger.

Stellen Sie zum Beispiel auf einer Informationsveranstaltung die Szenarien und Bewertungen vor. Diskutieren Sie diese in Kleingruppen oder führen Sie Einzelgespräche. Insbesondere dialogorientierte Formate wie Bürgerräte sind für die Beteiligung sinnvoll. Dabei wählen Sie zufällig Bürgerinnen und Bürger aus, die die Bürgerschaft repräsentieren sollen.

Fördern Sie Akzeptanz und Engagement

Dies stellt sicher, dass das gewählte Szenario für alle die beste Lösung ist. Ein weiteres Plus: Eine gemeinsame Entscheidung fördert die Akzeptanz und motiviert die lokalen Akteurinnen und Akteure dazu, bei der Umsetzung des Wärmeplans zu unterstützen.

Hier geht es zu unserem Leitfaden Bürgerbeteiligung
Sitzplätze bei einer Bürgerveranstaltung
© LEA Hessen

Kommunikation als Erfolgsfaktor

Die Energiewende stellt Kommunen vor vielfältige Herausforderungen, bei denen eine klare und effektive Kommunikation entscheidend ist. In der aktuellen Studie der Universität Hohenheim erfahren Sie, wie eine zielgerichtete Projektkommunikation den Erfolg von Energieprojekten maßgeblich beeinflusst. Die Studie bietet Ihnen wertvolle Einblicke in bewährte Kommunikationsstrategien, stellt praxisnahe Beispiele vor und gibt konkrete Handlungsempfehlungen, wie Sie die Akzeptanz in Ihrer Kommune erhöhen können. Nutzen Sie dieses Wissen, um Ihre Energieprojekte erfolgreich voranzutreiben.

Wer übernimmt welche Aufgabe?

Icon Projektgruppe und Steuerungsgruppe

Interne Steuerungsgruppe:

  • Koordination und Kommunikation mit wesentlichen Stakeholdern aus Projektgruppe
  • Ggf. Organisation von Informationsveranstaltungen zur Bewertung von Szenarien
Icon externe Akteurinnen und Akteure

Externe Akteurinnen und Akteure:

  • Mitarbeit in Projektgruppe
  • Fachliche Beratung und Unterstützung bei der Szenarienentwicklung
Icon Bürgerinnen und Bürger

Bürgerinnen und Bürger:

  • Teilnahme an dialogischen Verfahren wie Bürgerräten zur Erhöhung der Akzeptanz und zur Mitgestaltung des Wärmeplans
  • Teilnahme an Veranstaltungen zur kommunalen Wärmeplanung
  • Geben Feedback und bekommen Orientierung, was sie tun müssen

Handlungsempfehlungen

  • Wir empfehlen, eine Informationsveranstaltung zu organisieren. Diese Veranstaltung sollte einen offenen Dialog fördern und es ermöglichen, die Meinungen und Bedenken aller Beteiligten einzuholen.

  • Integrieren Sie alle relevanten Stakeholder in den Bewertungsprozess der Szenarien. Dies kann durch regelmäßige Workshops, Fachgespräche und durch die Einrichtung eines Expertenrats geschehen, der als beratendes Gremium fungiert.

  • Setzen Sie verstärkt auf dialogorientierte Formate, wie z. B. Bürgerräte, um eine breite Akzeptanz für den finalen Wärmeplan zu schaffen. Diese Verfahren stärken das Vertrauen und fördern die Bereitschaft zur Mitwirkung bei der Umsetzung.